International Center for Multimorbidity and Complexity in Medicine am Merian Iselin

Prof. Dr. med. Edouard Battegay, FACP, Facharzt für Allgemeine Innere Medizin und Spezialist für Multimorbidität, arbeitet in der Hausarztpraxis der Merian Iselin Klinik und führt das International Center for Multimorbidity and Complexity in Medicine (ICMC). Das ICMC ist Teil der Zurich Academy of Internal Medicine (ZAIM), des Healthy Longevity Center der Universität Zürich und der Merian Iselin Klinik.

Ziele

Prof. Dr. med. Edouard Battegay.

Das ICMC widmet sich der Innovation, Forschung und Unterstützung in den folgenden Bereichen:

  • Optimierung der Entscheidungsfindung bei interagierenden Erkrankungen und komplexen medizinischen Situationen

  • Unterstützung von Ärztinnen und Ärzten in der Versorgung multimorbider Patientinnen und Patienten sowie von Führungskräften bei der Weiterentwicklung des Gesundheitssystems

Hintergrund

Multimorbidität, das gleichzeitige Vorhandensein mehrerer Erkrankungen bei einem Patienten oder einer Patientin, betrifft etwa 30 Prozent der erwachsenen Bevölkerung und einen noch grösseren Anteil der Spitalpatienten. Diese Komplexität wird oft unzureichend adressiert, was zu höherer Morbidität, Mortalität und verminderter Lebensqualität führt. Zudem resultieren mangelnde Koordination und Kontinuität der Versorgung in höheren Kosten für das Gesundheitssystem.

Diese Herausforderungen entstehen durch die Spezialisierung in der medizinischen Ausbildung und Praxis, die dazu tendiert, einzelne Krankheiten isoliert anzugehen und zu behandeln. Dabei nehmen in einer alternden Gesellschaft akute und chronische interagierende Gesundheitsprobleme wesentlich zu. Die individuelle Kombination von Einzelerkrankungen und die Koordination der Behandlungsoptionen muss durchdacht werden, um optimale Patientenergebnisse zu erzielen.

Über das ICMC

Das ICMC betreibt Forschung, Innovation und Unterstützung, um Ärztinnen und Ärzten fundierte Entscheidungen in komplexen Situationen zu ermöglichen. Dabei liegt der Fokus auf der Bewältigung kollidierender medizinischer Prozesse und Anforderungen, insbesondere bei schwierigen Wechselwirkungen zwischen Krankheiten (Disease-Disease-Interactions, DDI).

In Zusammenarbeit mit internationalen Arbeitsgruppen, klinischen Experten aus verschiedenen Fachbereichen, medizinischen Informationsspezialistinnen und KI-Experten entwickelt das ICMC klinische Managementunterstützung für häufige und komplexe DDIs. Beispiele hierfür sind die gleichzeitige Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen oder Gelenksoperationen und Depressionen.

Das Ziel ist es, die Behandlungsergebnisse für Patientinnen und Patienten zu verbessern, die Arbeit des medizinischen Personals, insbesondere der Hausärztinnen und Hausärzte, zu erleichtern und unnötige Kosten im Gesundheitssystem zu reduzieren. Das ICMC stellt Wissen und Werkzeuge zur Entscheidungsunterstützung im Umgang mit Multimorbidität bereit.

Zusammenfassend konzentriert sich das ICMC auf die Entwicklung konkreter klinischer Leitlinien zur besseren Bewältigung schwieriger Krankheitsüberschneidungen.

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